Schwache Wurfquote verhindert den Heimsieg

©Lothar Gudat

Hemers Oberliga-Handballer kämpfen sich nach schwachem Start zurück, treffen aber zu schlecht

IKZ vom 18.09.2017:Hemer. Nach der Schlusssirene bejubelten die Ostwestfalen die Punkteteilung, die sich für die Hemeraner wie eine Niederlage anfühlte. Trainer Tihomir Knez („ich bin total angefressen“) mochte kaum glauben, in welchem Ausmaß seine Mannschaft hochkarätige Chancen ausließ und so den erhofften Sieg zur Heimpremiere verpasste.

Handball-Oberliga: HTV Hemer – VfL Mennighüffen 21:21 (10:9). Im Sauerlandpark stand am Samstag das Oktoberfest bei vielen Hemeranern auf dem Abendprogramm, so dass im Grohe-Forum etliche Plätze frei blieben. Und viele Besucher kamen bereits in stilechter Tracht für den anschließenden Besuch im Festzelt nebenan. Nicht nur sie dürften sich in der Anfangsphase gefragt haben, ob es eine sonderlich gute Idee war, beim Handball vorbei zu schauen. Nach 13 Minuten hieß es 1:6 – weil die Hausherren viel warfen aber nicht trafen. Zweimal stand der Pfosten im Wege, in der Regel waren es aber schlecht vorbereitete Abschlüsse. Dass das Abwehrverhalten zu wünschen übrig ließ, kam erschwerend hinzu und zwang den Coach zu einer frühen Auszeit.

Mit zwei Treffern des sehr agilen Tobias Schetters meldeten sich die Hemeraner zurück. Jetzt standen sie besser gestaffelt am eigenen Kreis und engten den Spielraum des Gegners wirkungsvoll ein, jetzt besannen sie sich auf ein Kombinationsspiel und warteten geduldiger auf die erfolgversprechende Lücke zum Wurf. Kämpferisch überzeugte das Team auf der ganzen Linie, und das war letztlich der Grund für den Umschwung. Nach dem 7:9 gelangen halbzeitübergreifend vier Treffer in Serie, und die Hausherren schienen auf Kurs zu sein.

Ein Manko blieb über die gesamte Spieldauer aber die mangelnde Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Wann hat man schon einmal erlebt, dass Max und Christian Klein sowie Marvin Rosian zusammen nur auf drei Treffer kamen?

Neben Schetters sprang auch der nach der Pause immer stärker werdende Moritz Frenzel ein, gute Noten verdiente sich zudem Keeper Patrick Spiller, doch all das reichte nicht, um sich von Mennighüffen abzusetzen. Dazu gab es einfach zu viel technische Fehler und weiterhin zu viele schwache Abschlüsse.

Moritz Frenzel sichert in der Schlussminute den PunktDass es nach dem 12:10 (34.) keine weitere Zwei-Tore-Führung einer Mannschaft gab, unterstreicht die Ausgeglichenheit dieser kampfbetonten, mit wenig spielerischem Glanz garnierten Partie. Entscheidend musste daher sein, wer in der Schlussphase seine Nerven im Griff hatte und weniger Fehler machte. Zunächst sah es nicht gut aus für die Hemeraner. Beim 18:18 vergab Sideri einen Siebenmeter, es folgten weitere schlechte Würfe und beim 19:20 Mennighüffens erste Führung nach der Pause. Frenzel glich aus und setzte mit dem 21:21 25 Sekunden vor dem Ende auch den Schlusspunkt. Danach gab es zwar doppelte Überzahl für den HTV, aber ein Abschluss gelang nicht mehr. Es blieb beim Remis und bei der Erkenntnis, dass in jedem Fall mehr drin gewesen wäre.

(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer)