Dritter Sieg in Folge nur beinahe souverän

©Jens Pögel

Hemers Handballer machen sich gegen Augustdorf durch schlechte Wurfquote selbst das Leben schwer

IKZ vom 23.10.2017: Hemer. Zur Pause mit fünf Toren vorn, beim Schlusspfiff mit sechs: Was auf den ersten Blick nach einer klaren Angelegenheit für die Hemeraner aussah, war über weite Strecken der zweiten Hälfte gar nicht so eindeutig. Umso erleichterter wirkten Spieler und Trainer, als der Sieg nach einem sehr entschlossen gestalteten Finish feststand, und sie feierten ihn gleich auf dem Parkett mit einem Freudentanz.

Handball-Oberliga: HTV Hemer – HSG Augustdorf/Hövelhof 26:20 (15:10). Wer nach zwei überzeugenden Erfolgen den Tabellendrittletzten empfängt, stellt sich wohl nicht auf eine besondere Herausforderung ein. Diesen Anschein erweckten jedenfalls die Hausherren mit einigen Konzentrationsschwächen zu Beginn. Da gestatteten sie sich etliche Fehlwürfe, die Augustdorf zu leichten Treffern per Tempogegenstoß nutzte. Das Angriffsspiel des HSV blieb statisch, die Außenpositionen wurden nicht einbezogen, Anspiele an den Kreis gab es nicht. Doch nach dem zähen Beginn half die HSG den Knez-Schützlingen auf die Sprünge. Sie machte technische Fehler en masse, brachte eine knappe Viertelstunde lang nicht einen Treffer zustande und konnte von Glück sagen, dass am Ende ihrer Funkstille die Entscheidung nicht schon gefallen war.

Hemeraner verpassen vorder Pause die EntscheidungDer HTV führte mit 13:7, hätte in dieser Phase aber mindestens drei Treffer mehr erzielen müssen. Tobias Schetters und Alessio Sideri scheiterten frei am Kreis, Christian Klein setzte einen Siebenmeter an den Pfosten. Doch das Polster war recht komfortabel, aber so blieb es nicht. Nach der Pause legte Augustdorf spürbar zu, und auch wenn sich die Hemeraner in einer doppelten Überzahl noch einmal auf 18:14 absetzen, ging es nun deutlich ausgeglichener zu.

An der Abwehrarbeit gab es wenig auszusetzen, auch Keeper Patrick Spiller bot eine gute Leistung, doch im Angriff gab es zu viele unüberlegte Abschlüsse. Erschwerend kam hin zu, dass sich Christian Klein zu Beginn der zweiten Hälfte an der Wurfhand verletzte, nach kurzer Pause aber durchhielt, und sich Lukas Rosenbaum für ein rustikales Eingreifen „Rot“ einhandelte.

22:20 hieß es acht Minuten vor Schluss, und die Ostwestfalen waren drauf und dran, den Hemeraner Sieg ernsthaft zu gefährden. Dann die Schlüsselszene: Siebenmeter für den HTV, Tobias Schetters verwandelte, und Augustdorf vergab die klare Chance zum erneuten Anschluss. Tihomir Knez nahm eine Auszeit, gab die Order für die Schlussminuten, die unspektakulär verstrichen. Christian Klein traf zum 24:20, die Gäste wussten mit einer Überzahl nichts anzufangen und kassierten sogar noch zwei Treffer durch Moritz Frenzel, der für ein Endergebnis sorgte, das den Kräfteverhältnissen über 60 Minuten durchaus entsprach.

(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer)