In der Endphase völlig den Faden verloren

Nach gutem Beginn erlebt Hemer in Soest eine erneute Enttäuschung. Knez fordert mehr Disziplin

IKZ vom 13.01.2017: Soest. „Das war wie im letzten Jahr. Wir halten lange mit und verlieren dann komplett den Faden“, stöhnte Hemers sportlicher Leiter Alfred Klein nach der am Ende deutlichen Niederlage in Soest. „Die Spielpause ist uns wohl nicht bekommen“, verwies er auf die vorangegangenen drei Siege.

Handball-Oberliga: Soester TV – HTV Hemer 29:23 (13:12). Passend zur Allerheiligenkirmes brachte sich der STV in Feierstimmung, doch danach sah es lange Zeit nicht unbedingt aus. Die Gäste kamen gut ins Spiel, knüpften an ihre zuletzt sehr ordentlichen Leistungen an und lagen über weite Strecken der ersten Hälfte mit zwei oder drei Treffern in Front.

Nach dem 8:5 (19.) schlichen sich aber vermehrt technische Fehler ein, es gab zahlreiche unüberlegte Würfe, so dass die durchaus mögliche Pausenführung Wunschdenken blieb. Lukas Rosenbaum war da schon nicht mehr dabei, weil sein Foulspiel (14.) von den Unparteiischen als Tätlichkeit ausgelegt wurde. „Das muss ich mir erst einmal im Videomitschnitt anschauen“, meinte Trainer Tihomir Knez zu dieser Szene.

Manche andere dürfte er in der Nachbereitung dieser Partie ebenfalls sehr genau studieren. Aber ob er den Grund findet, weshalb seine Mannschaft das Heft in der Endphase aus der Hand gab?

Eine Schlüsselszene war möglicherweise der von Tobias Schetters vergebene Tempogegenstoß beim 21:21. Denn statt der Hemeraner Führung ließ Soest postwendend das 22. Tor folgen. Dran blieben die Gäste bis zur 49. Minute, doch dann gelangen den Hausherren in drei Minuten vier Treffer in Folge – die Entscheidung. Bei Soest drehte Axel Loer auf, der nach der Pause sechs Treffer erzielte.„Da waren wir neben der Spur und hatten keinen Zugriff mehr“, sagte Knez. Das Spiel wurde in die Mitte gepresst, anstatt es breit zu machen, es wurde schlecht geworfen, und viele Strafzeiten taten ein übriges.

„Wir müssen einfach disziplinierter sein“, ärgerte sich Hemers Trainer über fünfmal zwei Minuten gegen sein Team in der letzten Viertelstunde, was nicht ganz unwesentlich dazu beitrug, dass die Hemeraner ins Hintertreffen gerieten und die Erfolgsserie gestoppt wurde.

(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer)