An eigenen Unzulänglichkeiten gescheitert

Hemers Oberliga-Handballer setzen schwarze Serie gegen Gladbeck fort. Großchancen en masse vergeben

IKZ vom 20.11.2017. Hemer. Im Oktober hatten die HTV-Handballer einen Lauf und gewannen dreimal in Folge, doch in der Spielpause während der Herbstferien haben sie offenbar elementare Erfolgsvoraussetzungen vergessen. Was sich in Soest andeutete, setzte sich gegen Gladbeck massiv fort, und daher waren es allein die eigenen Unzulänglichkeiten, die zu dieser Niederlage führten.

Handball-Oberliga: HTV Hemer – VfL Gladbeck 24:25 (13:11). Natürlich gingen die Hemeraner mit der Absicht ins Spiel, die schwarze Serie gegen Gladbeck zu beenden, doch in die Umsetzung dieses Planes investierten sie von Anfang an zu wenig. Gewiss war es ein Manko, dass der erkrankte Kapitän Lars Henkels ausfiel. Marvin Rosian gab nach langer Pause zwar ein Comeback, doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr war die mangelnde Fitness an seinen kraftlosen Würfen zu erkennen. Und was sich wie ein roter Faden durch diese 60 Minuten zog, waren die miserablen Abschlüsse.

Schlecht vorbereitete Würfe prägen das gesamte SpielViele Würfe waren schlecht vorbereitet und endeten in den Armen der gegnerischen Deckung, und viel zu viele freie Positionen am Kreis wurden nicht genutzt. Zum Glück für die Gastgeber agierte auch Gladbeck mit hoher Fehlerquote, und zudem glänzte Keeper Patrick Spiller mehrfach mit starken Paraden.

Die Partie begann mit wenig Tempo und verlief über weite Strecken der ersten Hälfe ziemlich unspektakulär. In der Regel hatte Hemer die Nase vorn, aber für ein kleines Polster hätte man zumindest die klarsten Chancen nutzen müssen.

Viel zu selten wurde flott kombiniert, statt dessen gab es ein Fülle unmotivierter Würfe aus dem Rückraum, der keinerlei Durchschlagskraft bewies. Dennoch: Im zweiten Durchgang besaßen die Hausherren lange Zeit Vorteile, sie führten mehrfach mit drei Treffern, schlugen aber alle Einladungen des Gegners aus, sich vorentscheidend abzusetzen. So nach Moritz Frenzels Siebenmeter zum 20:17, dem Spillers Parade folgte – aber eben auch eine Serie eklatanter Fehlschüsse. Strafzeiten kamen hinzu, so dass sich das Blatt allmählich wendete.

Rosians Ausgleich wegen Stürmerfouls nicht gegebenAcht Minuten vor Schluss hieß es 21:22. Max Klein glich aus, eine HTV-Überzahl schloss sich an, mit der die Mannschaft aber nichts anzufangen wusste. Dass ihr in dieser Phase zwei Siebenmeter verweigert wurden, war gewiss ärgerlich, für die Niederlage aber nicht ausschlaggebend. Einfallslos knallten die Hemeraner Rückraumspieler die Bälle in die Abwehrmauer oder am Tor vorbei, vernünftige Kombinationen unter Einbeziehung der Außenpositionen blieben völlig aus.

Weil es Gladbeck jedoch nicht schaffte, den Sack zuzumachen, blieb es bis in die letzten Sekunden spannend. Und kurz vor der Sirene lag der Ball tatsächlich im VfL-Tor, doch Marvin Rosians Treffer gaben die Unparteiischen wegen Stürmerfouls nicht. Nach dieser Leistung steht fest, dass sich die Mannschaft enorm steigern muss, wenn sie im Dezember einen vernünftigen Jahresabschluss hinbekommen will.

(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer)