Moritz Frenzels Gala beim HTV-Sieg

Seine 17 Treffer gegen Loxten und Patrick Spillers Paraden begeistern die Fans

IKZ vom 29.01.2018: Hemer. Einen solchen Schlussapplaus hat es im Grohe-Forum schon lange nicht mehr gegeben. Aber Hemers Handball-Publikum durfte sich auch über eine gute Samstagabendunterhaltung freuen, bei der zwei Akteure für echtes Spektakel zuständig waren: Moritz Frenzel, vom persönlichen Fanklub angefeuert, drehte mächtig auf und erzielte 17 Treffer, und Keeper Patrick Spiller brachte die Halle mit einigen herausragenden Paraden zum Toben.

Handball-Oberliga: HTV Hemer – Sfr. Loxten 28:22 (14:10). Die aus der Spur geratenen Hemeraner standen unter Druck, denn eine vierte Niederlage in Serie hätte sie wohl gezwungen, den Blick nach unten zu richten. Und die ersten Minuten verhießen nichts Gutes. Loxten wirkte entschlossener, traf gut von Außen und führte schnell mit 3:0. Dass es in dem Stil nicht weiterging, war ein Verdienst der HTV-Abwehr, die beweglicher agierte und viel energischer zupackte. Der Mittelblock stand sicher, Patrick Spiller war gleich voll da, so dass den Gästen nach dem 1:4 gut zehn Minuten lang kein Treffer gelang.

Hemer hingegen legte in dieser Phase eine 7:0-Serie aufs Parkett, und die war in dieser Partie absolut richtungweisend. Wenn schnell gespielt und entschlossen die freie Bahn genutzt wurde, hatte Loxten das Nachsehen. Nach einer Auszeit fanden die Gäste wieder zurück ins Spiel, doch näher als auf drei Tore kamen sie nicht heran.

Die Hälfte aller Hemeraner Tore bis zur Pause erzielte Moritz Frenzel, und seine Glanzleistung machte viele Schwächen im Rückraum der Hausherren wett. Max Klein und Marvin Rosian merkte man die Trainingsdefizite an, ihren Würfen fehlte jegliche Durchschlagskraft. Auch Christian Klein und Lukas Rosenbaum erzielten nicht die gewohnte Wirkung.

Weil man beim HTV in dieser Saison ja schon viele überraschende Wendungen erlebt hat, ist eine Vier-Tore-Führung kein Grund zur Entspannung. Und in der Anfangsphase des zweiten Durchgang erlaubte sich die Mannschaft gegen eine offensivere gegnerische Deckung einige technische Fehler und ließ freie Würfe vom Kreis ungenutzt. Loxten kam jedoch trotz einiger leichter Treffer aus dem Rückraum nicht heran. Das lag an eigenen Fehlern, an Moritz Frenzels drei Siebenmeter-Treffern in Folge und Patrick Spillers Paraden. Als er nach 45 Minuten beim 20:14 erst Meyers Siebenmeter und dann auch dessen Nachwurf spektakulär abwehrte, stand die Halle Kopf.Die Ostwestfalen schienen in diesem Moment endgültig den Glauben an die Wende zu verlieren, und es folgte eine weitere Frenzel-Gala, die das Spiel entschied. Der Linkshänder traf nach Belieben, erzielte vier Treffer in Serie zum 24:14, und damit durfte sich der HSV nach 48 Minuten damit vertraut machen, wie sich Heimsiege anfühlen.

Der Rest war Formsache. Den Gastgebern kam die Konzentration abhanden, Spiller durfte vorzeitig Feierabend machen und Max Müller den Platz zwischen den Pfosten überlassen. Der zeigte einige gute Paraden, aber weil seine Vorderleute nicht mehr konsequent verteidigten, gelang Loxten Ergebniskosmetik. Eng wurde es natürlich nicht mehr, und die Hemeraner feierten ausgiebig ihr lange vermisstes Erfolgserlebnis.

(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer)