Hemer verliert in der Deckung den Zugriff

IKZ vom 05.03.2018:Oberliga-Handballer geben die Partie in Jöllenbeck nach komfortabler Führung noch aus der Hand

Bielefeld. Zweimal Bielefeld innerhalb von sechs Tagen, zweimal kein Punkt. Was am letzten Sonntag beim Titelaspiranten Altenhagen noch durchaus programmgemäß war, sah beim Gastspiel in Jöllenbeck schon anders aus. Denn die Hemeraner hatten lange Zeit die Nase vorn, gaben die Partie im zweiten Durchgang aber aus der Hand. Handball-Oberliga: TuS Bielefeld/Jöllenbeck – HSV Hemer 30:28 (13:16). Es war wie so oft in dieser Saison: Die Hemeraner schafften es nicht, über 60 Minuten eine konstante Leistung zu bringen. Und so verspielten sie ein durchaus ansehnliches, im ersten Durchgang angelegtes Polster. Dass Marvin Rosian (Grippe) nicht mitwirken konnte, machte sich im Laufe der Partie immer deutlicher bemerkbar, Denn seine Tore fehlten, und überdies hatte er zuletzt in Altenhagen auch gut verteidigt.
Und hier sah Trainer Tihomir Knez einen wesentlichen Grund für den Umschwung zuungunsten des HSV: „Wir haben es nicht geschafft, den gegnerischen Kreisläufer und den Halblinken in den Griff zu bekommen“, sprach er die Jöllenbecker Heins und Meyer an, die mit ihren Toren die Wende im zweiten Abschnitt herbeiführten.
Max und Christian Klein setzen vor der Pause Akzente
Zunächst schienen die Gäste aber an ihre zuletzt guten Leistungen anknüpfen zu können. Sie warfen schnell einen Drei-Tore-Vorsprung heraus, den sie bis zum Pausenpfiff auch nicht mehr abgaben. Max und Christian Klein waren mit jeweils fünf Treffern die Garanten für die Hemeraner Überlegenheit im ersten Durchgang. Aber die Mannschaft schaffte es nicht, die Konzentration hoch zuhalten.
Sie gestattete sich etliche unbedachte und damit erfolglose Abschlüsse, sie machte taktische Fehler und verlor am eigenen Kreis den Zugriff. Statt den Sack zuzumachen ließ der HSV den Gegner aufschließen und das Kommando übernehmen. Beim 19:18 (38.) lagen die Bielefelder erstmals in Front, und die Gäste taten sich zunehmend schwer, ihr bis dahin erfolgreiches Konzept beizubehalten.
Aber die Partie blieb noch eine Weile ausgeglichen, ehe sich Hemer eine folgenschwere Durststrecke leistete. Zwischen der 48. und 56. Minute gelang kein Treffer, so dass die Hausherren aus dem 24:23 ein 28:23 machten – die Entscheidung.

(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer)

(Foto: Volker Rafflenbeul)