Eine gute Halbzeit reicht dem HTV

 

(Foto: pögel media)

IKZ vom 24.09.2018

Aufsteiger Harsewinkel früh geschlagen. Krasser Leistungsabfall nach der Pause

Hemer. Das Endergebnis klingt noch nach einem normalen Handballspiel, doch das war es eigentlich nicht. Denn vor der Pause arbeitete ein überzeugender HTV gegen den Aufsteiger einen Klassenunterschied heraus, passte sich nach dem Wechsel aber dessen Niveau an, so dass die Partie nur noch phasenweise das übliche Liganiveau erreichte. Handball-Oberliga: HTV Hemer – TSG Harsewinkel 27:18 (18:5). „So geht das eben im Handball, wenn ein Spiel schon nach gut zwanzig Minuten entschieden ist“, wollte Alfred Klein die dürftige Leistung der Gastgeber im zweiten Durchgang nicht überbewerten. Sie hatten den Sieg früh in der Tasche und schalteten in den Schongang zurück, der keinerlei Unterhaltungswert mehr produziert. Der Leistungsabfall gegenüber der ersten Hälfte war jedenfalls krass. Denn da dominierten die Hemeraner nach einer kleinen Anlaufzeit nach Belieben und deckten die gegnerischen Schwächen schonungslos auf.

Starker Spiller und solide Abwehr im ersten Durchgang

Ein starker Keeper Patrick Spiller, eine sehr bewegliche und stabile Abwehr, die viele Bälle gewann und erfolgreiche Tempogegenstöße einleitete, dazu das Torjägerduo Moritz Frenzel und Christian Klein mit gewohnter Treffsicherheit: Das langte, um den überforderten Aufsteiger früh zu deklassieren. Dessen Unheil nahm erst nach zehn Minuten seinen Lauf, weil sich der HTV bis dahin reichlich Fehlschüsse erlaubte, dann aber ernst machte.
Die Gäste wussten sich oft nur mit Fouls zu helfen, kassierten viele Strafzeiten, was den Knez-Schützlingen die Arbeit zusätzlich erleichterte. Wenn sie aufs Tempo drückten, hatte Harsewinkel wenig auszurichten und war mit 18 Gegentreffern bis zur Pause noch gut bedient. Dass der HTV seinerseits nur vier Feldtore kassierte, dürfte den Trainer besonders gefreut haben, dem die solide Abwehrarbeit bekanntermaßen besonders am Herzen liegt.

Nur drei Hemeraner Tore in den letzten zwölf Minuten

Die Punkte waren zur Pause verbucht, aber ein paar Minuten lang beschäftigten sich die Gastgeber noch damit, den Vorsprung weiter auszubauen (auf immerhin 16 Treffer beim 24:8). Dann verloren sie jedoch den Spaß an dieser Partie. Es wurde viel gewechselt, was zusammen mit nachlassender Konzentration zu einem Niveauverlust führte. Max Müller hielt längst nicht so gut wie vor ihm Patrick Spiller, aber er trug sich immerhin in die Torschützenliste ein, als es Harsewinkel für eine gute Idee hielt, den Torhüter zugunsten eines siebten Feldspielers zu opfern. Am eigenen Kreis wurde nicht mehr allzu entschlossen zugepackt, doch wirklich haarsträubend waren die Abschlussschwächen.
Mit einer halbwegs normalen Quote hätte man diesen Gegner mit 40 Treffern nach Hause geschickt. In den letzten zwölf Minuten gelangen dem HTV kümmerliche drei Tore, womit eigentlich alles über die Leistung in der zweiten Hälfte gesagt ist.
(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer )