Entschlossene Aufholjagd am Ende nicht belohnt

 

(Foto: pögel media)

IKZ vom 01.10.2018

Nach schwacher erster Hälfte macht HTV Acht-Tore-Rückstand wett, aber erste Niederlage in Gladbeck

Gladbeck. Die Serie ist gerissen. Seit 2015 hatte der HTV in Gladbeck stets die Nase vorn, diesmal galt das nur für den zweiten Durchgang. Doch die Defizite vor der Pause wogen letztlich zu schwer, und die anschließende erfolgreiche Aufholjagd wurde am Ende nicht belohnt. Handball-Oberliga: VfL Gladbeck – HTV Hemer 30:26 (18:10). Wie schon beim Auswärtsspiel in Soest mussten die Hemeraner nach dem Schlusspfiff konstatieren, dass eigentlich mehr drin gewesen wäre. Doch dazu hätten sie nicht erst nach der Pause damit beginnen dürfen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Nach ausgeglichener Anfangsphase setzten sich die Gastgeber kontinuierlich ab, weil der HTV in der Abwehr keinen Zugriff bekam, zu unbeweglich agierte und dem Gegner zu viel Platz ließ. „Gladbeck wollte mehr als wir und hat unsere Fehler konsequent genutzt“, resümierte Trainer Tihomir Knez.
Dass der Rückstand in der Endphase der ersten Hälfte ausuferte. lag neben den Abwehrschwächen aber auch an der schwachen Trefferquote. So kam Christian Klein, neben Moritz Frenzel normalerweise der Haupttorschütze, in den 60 Minuten nur auf einen Treffer.
Wer in Gladbeck zur Pause mit acht Toren hinten liegt, hat normalerweise verloren. Doch der HTV zeigte ein völlig anderes Gesicht, spielte konzentriert und engagiert und kämpfte sich Tor um Tor heran. Nach 41 Minuten betrug der Rückstand nur noch drei Treffer (21:18), und der VfL geriet ins Schwimmen.
Die Konsequenz: Beim 24:24 (49.) war wieder alles offen, nur schafften es die Hemeraner nicht, dem am Boden liegenden Gegner den Knockout zu versetzen. „Wenn wir in der Phase auch noch in Führung gegangen wären, hätten wir gewonnen“, sah Knez das Momentum eindeutig bei seiner Mannschaft.
Doch die vergab vier Angriffe in Folge, und das gab letztlich den Ausschlag. Gladbeck fing sich wieder, tankte mit den nächsten Toren neues Selbstvertrauen und setzte sich wieder ab. Bei den Gästen merkte man dagegen, dass die Aufholjagd an die Substanz gegangen war, es fehlte auch in einigen Szenen die nötige Konzentration, so dass das Warten auf die ersten Auswärtspunkte der Saison weitergeht.
(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer )