Auswärtsspiel beim TuS Bielefeld/Jöllenbeck

 

IKZ vom 08.10.2018

Technische Fehler und mangelnde Cleverness

HTV verpasst auch in Jöllenbeck den ersten Auswärtssieg. Führung im Finish aus der Hand gegeben

Bielefeld. Die Auswärtsniederlagen fallen immer knapper aus, doch das ist für die HTV-Handballer kein Trost. Bei den bis dahin sieglosen Jöllenbeckern hatten sie schließlich auf das erste Erfolgserlebnis in fremder Halle gesetzt. Handball-Oberliga: TuS Bielefeld/Jöllenbeck – HTV Hemer 27:26 (12:11). Mit „sehr enttäuscht“ umschrieb der sportliche Leiter Alfred Klein seine Gefühlslage nach der dritten Pleite im dritten Auswärtsspiel. Und er verwies auch auf die dünne personelle Besetzung nach dem kurzfristigen Ausfall von Niklas Springer und Alessio Sideri. „Das können wir derzeit nicht kompensieren, weil wir auch einige angeschlagenen Leute dabei haben.“
Trainer Tihomir Knez rückte die Endphase der Partie in den Mittelpunkt seiner Bewertung. Da hatte seine Mannschaft nicht nur einen Vier-Tore-Rückstand (17:13, 43.) aufgeholt, sondern lag auch erstmals in diesem Spiel mit zwei Toren vorn (20:22, 51.). „Diesen Trumpf muss man nutzen“, ärgerte sich der Coach. Zum Wurfpech, wie bei Christian Kleins Pfostentreffer, der das 23. HTV-Tor verhinderte, gesellte sich mangelnde Cleverness. Knez: „Man muss einfach längere Angriffe fahren bis nahe ans Zeitspiel und geduldig auf die Chance warten. Doch wir haben hektisch abgeschlossen.“
So wendete sich das Blatt erneut, und als die letzten zwei Minuten nach der Zeitstrafe gegen Philip Trattner in Unterzahl bestritten werden mussten, konnten die Gäste nicht einmal einen Teilerfolg erzwingen.
Sie leisteten sich auch in Bielefeld immer wieder schwache Phasen, sie wiesen eine unbefriedigende Trefferquote auf und leisteten sich vor allem zu viele technische Fehler. Der Coach hatte mitgezählt und kam auf insgesamt zehn Angriffe, die nicht mit einem Torwurf endeten. „Auch wenn nur die Hälfte verwandelt worden wäre, hätten wir am Ende fünf Tore mehr gehabt.“ Knez: „Auf diesem Niveau kann das im Spiel zwei- oder dreimal passieren, aber nicht zehnmal.“
Und solche Patzer bauten den Gegner auf, der eine kämpferisch überzeugende Leistung bot und sich auf einen guten Torhüter stützen konnte. Bei den Hemeranern kam in einigen Situationen bei Pfosten- und Lattentreffern auch noch eine Portion Pech hinzu, aber für Tihomir Knez steht fest, dass es in der nun anstehenden Spielpause viel zu tun gibt.
(Text: IKZ, Willi Schweer)
(Bild: pögel media)