Herzschlagfinale an der Lenne

Weibliche D-Jugend

Hohenlimburg- HTV wd1, 17.11.18

Das Spiel vom Samstag-Nachmittag wird den HTV-Mädchen, dem Betreuerstab und dem mitgereisten Anhang aufgrund des spektakulären Endes noch lange in Erinnerung bleiben.

Da die Brehl-Schützlinge das Hinspiel in heimischer Halle souverän gewonnen hatten, reiste die Truppe siegessicher nach Hohenlimburg, obwohl der Sieg der Hohenlimburgerinnen gegen Sundern am zurückliegenden Spieltag aufhorchen ließ und die Euphorie ein wenig bremste. Dass dies absolut angemessen war, zeigte sich überdeutlich in der ersten Halbzeit. Wie zuletzt häufiger beobachtet, fand der HTV keine offensiven Mittel gegen früh attackierende Gegnerinnen und ließ defensiv zu viele Chancen zu, aus denen dann Gegentore resultierten. So lag man in der neunten Spielminute verdient mit 1:7 zurück.

Erstaunlich die Entwicklung der Hohenlimburgerinnen, die im Vergleich zum Hinspiel große Verbesserungen zeigten. So gefielen sie durch druckvolles, präzises Passspiel und zielgerichtete Offensivaktionen im 1:1 oder sogar 1:2. Die sechs-Tore-Differenz blieb bis zum 6:12 Halbzeitstand konstant und im Anschluss begannen denkwürdige 20 Minuten. Zunächst änderte sich nicht viel. Die HTV- Mädchen versuchten, durch Einzelaktionen oder Dribblings zum Erfolg zu kommen. Letztendlich aber waren sie „nur“ durch den Rückraum oder über die rechte Außenposition erfolgreich.
Spätestens als der sechs-Tore-Vorsprung der Gastgeberinnen in der 34. Spielminute noch Bestand hatte, war sich der mitgereiste Anhang einig, dass hier nichts Zählbares für den HTV mehr herausspringen werde.

Doch angestachelt durch die kämpferische Einstellung der Topscorerin und der Rechtsaußen kämpften sich die HTV- Mädchen zurück ins Spiel und mit jedem abgefangenen Angriff und daraus resultierenden Gegentor wirkten die Gastgeberinnen unsicherer. Als dem HTV in der 38. Minute der Treffer zum 19:21 gelang keimte auf der Tribüne die Hoffnung auf, doch noch einen Punkt nach Hemer entführen zu können. Doch im direkten Gegenzug fiel das 19:22 und es musste jedem klar sein, dass dies die Entscheidung des Spiels darstellte. Glücklicherweise war diese Information nicht an die Spielerinnen weitergegeben worden, so dass sie unbeirrt ihre Aufholjagd fortsetzten. Drei Tore in den letzten anderthalb Minuten durch die überragende Akteurin, inklusive eines Zauberwurfes in der Schlusssekunde, sorgten dann für die nicht mehr für möglich gehaltene Punkteteilung.

Nach dem Abpfiff wurden vom männlichen Teil des Anhangs Vergleiche mit dem Spiel Dortmund gegen Bayern aus der Fußball-Bundesliga herangezogen und man war sich einig, ein denkwürdiges Spiel erlebt zu haben. Wären die Mädels von Beginn an so couragiert und kämpferisch in das Spiel gegangen, wie sie es in den Schlussminuten taten, wäre sogar ein Sieg möglich gewesen.