Niederlage an der Hönne

In Menden lagen die HTV- Mädchen schnell mit 0:2 in Rückstand, da sich die Deckung noch nicht zu 100 Prozent formiert hatte und die Gastgeberinnen über die Außenpositionen zu Torerfolgen kamen. Diesen zwei Toren aus der Anfangsphase rannte und kämpfte das HTV- Team längere Zeit hinterher, so dass es in der 15. Minute 6:8 stand.
Wie mittlerweile üblich, verteidigten die Gegnerinnen bereits kurz hinter der Mittellinie mit drei bis vier Mädchen, so dass der Weg zum Tor für den HTV weit und unbequem wurde. Die hemeraner Spielerinnen versuchten häufig, über eine Serie von Kurz-, sowie Kürzestpässen die Deckung der Mendenerinnen auszuspielen. Oft war dies allerdings der Tatsache geschuldet, dass lange Anspiele kaum oder gar nicht möglich waren.
Trotz gelegentlicher Schwierigkeiten, gerade im Aufbauspiel gute Anspielstationen auszumachen, gestaltete sich das Passspiel im Angriff ideenreicher als zuletzt. Es war besonders über die Außenpositionen von hoher Laufbereitschaft gekennzeichnet, was sich in schön heraus gespielten Torerfolgen widerspiegelte.
Dank dieser Offensivvarianten und der konsequenten Deckung, insbesondere auf der rechten Abwehrseite, gelang es den Brehl- Schützlingen, sich eine 11:9 Führung zur Pause herauszuwerfen.
Der starke Auftritt der HTV- Mädels dauerte auch in der zweiten Halbzeit an. Sie zeigten gute Offensivkombinationen, eine kompromisslose Defense und konsequente Entschlossenheit. So gelang es, die zwei-Tore-Führung bis zur 32. Minute zu halten, als sie das 19:17 erzielten.
Die folgenden acht Spielminuten gingen dann aber mit 7:3 an die Gastgeberinnen, die dadurch einen 24:22- Sieg auf der Habenseite verbuchen konnten.

Generell zeigt man sich als schlechter Verlierer, wenn man nach einer Niederlage, andere für diese verantwortlich macht. Bekannte Beispiele aus jüngster Vergangenheit wie Mats Hummels oder Jogi Löw, sollen hier als warnende Beispiele dienen.

Großen Respekt dennoch dem Schiedsrichter für die Bereitschaft, sich sonntags morgens in Sporthallen der sauerländischen Provinz, in den Dienst des Jugendhandballs zu stellen, sowie Glückwunsch den Siegerinnen.

(Text: Matthias Frommann)

Kommentar:

Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel mit viel Spannung und hoher Geschwindigkeit. In vierzig Minuten wurden 46 Tore geworfen und die Tormädels auf beiden Seiten haben zusätzlich eine sehr gute Leistung abgeliefert.
Im Verlauf des Spiels kam es dann zu mehreren Situationen die ich nicht nachvollziehen konnte. Wenn eine Spielerin im Tempogegenstoß frei vor dem Genetischem Tor umgemäht (man kann es nicht anders ausdrücken) wird, sollte eigentlich eine rote Karte gezeigt werden. Unter Berücksichtigung, dass es sich um ein D-Jugendspiel handelt (pädagogische Pfeifen) kann man evtl. noch verstehen, wenn nur eine 2 Minutenstrafe und ein Siebenmeter verhängt wird.
Das im weiteren Verlauf des Spiels dann aber auf A-Jugend Niveau (nach meinem Empfinden einseitig) Strafen verhängt werden und eindeutige Fouls (wieder ein Tempogegenstoß und wieder die gleiche Spielerin die von hinten eingreift) nicht bestraft werden, kann ich nicht nachvollziehen.
So bleibt, trotz der tollen Leistung der Mädels auf beiden Seiten, bei mir leider ein fader Beigeschmack.

Gordon Brehl