Kein Happy End nach tollem Spiel

Hopp oder Topp, alles oder nichts hieß es vor dem Spiel der weiblichen B-Jugend vom HTV Hemer am vergangenen Sonntag gegen Tabellenführer BV Borussia Dortmund. Ein Sieg hätte Platz 2, ein Unentschieden oder eine Niederlage den undankbaren 3. Platz in der Abschlusstabelle bedeutet, der nicht mehr zum Einzug in das Halbfinale zur Westfalenmeisterschaft berechtigt. Entsprechend motiviert gingen die Hemeranerinnen ins Spiel und starteten stark und konzentriert vor einer tollen Kulisse. Knapp 200 Zuschauer feuerten die heimischen Mädchen begeistert an und sorgten für einen echten Saisonhöhepunkt. Über 3:1 (3. Spielminute) und 7:5 (13. Spielminute) konnte sich das Team von Trainerin Una Kavran mit drei Toren auf 10:7 leicht absetzen (20. Spielminute). Doch zwei Zeitstrafen zum Ende der 1. Halbzeit brachten den HTV leicht aus dem Tritt. 5 Gegentore in Folge waren das Ergebnis. Mit einem 10:12 Rückstand ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel kämpften die Mädchen tapfer weiter und konnten in der 34. Minute erstmals wieder mit 17:16 in Führung gehen. Doch der BVB war fest entschlossen, die Tabellenführung zu verteidigen. Die Kombination aus starken Dortmunder Einzelaktionen und einigen unglücklichen Abschlüssen der HTV-Mädchen führte zum 21:22 Rückstand in der 45. Spielminute. Noch immer war alles drin. Doch ein Tempogegenstoß landete am Innenpfosten – und statt zum Ausgleich mit guten Chancen auf den entscheidenden Heimsieg stand plötzlich mit 21:24 in der 49. Minute ein 3 Tore-Rückstand auf der Anzeigentafel. Es zeichnete die Mädchen aus, dass sie immer noch nicht aufsteckten und noch einmal bis auf ein Tor zum Endstand von 23:24 herankamen. Die zahlreichen Zuschauer erlebten ein tolles Handballspiel zweier starker Mannschaften. Leider blieb dem HTV in der Abschlusstabelle hinter den Handballerinnen vom SV Teutonia Riemke, die den Hemeranerinnen zweimal knapp unterlagen, nur der 3. Platz. Als Saisonfazit bleibt die Erkenntnis, dass das Kavran-Team jetzt schon auf Augenhöhe mit dem Liga-Primus Borussia Dortmund agiert. Mit ein wenig mehr Erfahrung werden die heimischen Handball-Freunde in den nächsten Jahren noch viel Freude an dem mit Abstand jüngsten Team der Oberliga haben. Es kann damit gerechnet werden, dass die Mädchen, sofern sie in dieser Konstellation zusammenbleiben, konstant oben mitspielen werden und auch der Weg zu den Titeln in dieser Altersklasse nur über den HTV führen wird.

(Text: Frank Tiemann)