Nach 5:1-Führung verliert der HTV den Faden

IKZ vom 11.03.2019

Hemer. Nach vier Siegen in Serie erlebten die Oberliga-Handballer des HTV Hemer am Samstag eine derbe Bauchlandung. Gegen den Tabellendritten ASV Hamm II gab es ein Debakel mit elf Treffern Differenz. Handball-Oberliga: HTV Hemer – ASV Hamm-Westfalen II 27:38 (14:15). Drei Tore von Christian Klein und ein Treffer von Moritz Frenzel, aber kein Gegentor – die Hausherren erwischten einen Klassestart und legten ein 4:0 vor. Und weil danach auch Max Müller einiges hielt, darunter einen Siebenmeter, sah es nach zehn Minuten gut aus (5:2). Aber danach riss der Faden komplett. Der HTV leistete sich eine Vielzahl an Fehlern. Die Zuspiele waren schlampig, die Würfe wurden schwächer, zudem steigerte sich Gästekeeper Wesemann. Auch seine Vorderleute kamen nun immer besser ins Spiel. Überhaupt nicht geprüft wurde die Hammer Defensive, als der HTV zwei Spieler mehr auf dem Feld hatte. Vielmehr mussten die Heimischen sogar das fünfte Gegentor schlucken. Der Vorsprung war dahin.

Entschlossenes Aufbäumen ist nicht zu erkennenUnd nach einem Doppelschlag durch Henkels zum 8:6 ging der Tabellendritte erstmals in Front (8:9/21.). Müller hatte nun einen schweren Stand, doch auch Spiller, der nach dem 10:11 ins Tor wechselte, bekam bis zur Pause keine Hand an den Ball. Dass die Partie zur Hälfte noch offen war, lag auch an Christian Klein, der sicher abschloss. Ansonsten deutete nicht allzu viel daraufhin, dass das Knez-Team seine Erfolgsserie ausbauen würde.

Nach dem Wechsel hielt zunächst Moritz Frenzel seine Mannschaft mit dem zweimaligen Anschluss im Rennen. Bis zum 17:19 blieb das Match offen, dann folgte ein erster entschlossener Zwischenspurt der Hammer mit vier Treffern in Serie, darunter zwei Siebenmetern. Die Hemeraner agierten zu statisch im Angriff, in der Abwehr lief immer weniger zusammen, wurde nicht entschlossen genug zugepackt, und auch die Torhüter konnten nicht helfen. Im Grohe-Forum war es nun still, sehr still. Den Hausherren gelangen nur noch sporadische Torabschlüsse, und ein entschlossenes Aufbäumen gegen die sich abzeichnende Niederlage war nicht zu verspüren.

Da war der Tabellendritte entschlossener. Er wollte nicht nur den Sieg, sondern auch einen deutlichen Erfolg, und diesen verdiente sich der ASV auch. Denn immer wieder streuten die Hammer mehrere Treffer in Folge ein und zogen über 28:20 und 29:22 auf 33:23 davon. Die HTVer leisteten in der Regel nur Begleitschutz. So stand am Ende eine derbe Packung mit elf Toren Unterschied zu Buche. „Das passiert schon mal“, versuchte Stadionsprecher Ditze Tuschen die Packung zu relativieren. Aber so einfach machte es sich Trainer Tihomir Knez nicht. „Alle in die Kabine!“, rief er nach Spielschluss zur Aussprache, wirkte aber im anschließenden Gespräch gefasst.

(Text: Michael Topp)
(Bild: Volker Rafflenbeul)