Minikader des HTV geht an seine Grenzen

IKZ vom 26.08.2019

Zwei Trainingseinheiten und zwei Testspielsiege gegen Verbandsligisten, aber dünne Besetzung bleibt das Problem

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Hemer Einen Doppeltest gegen Verbandsligisten hatte Handball-Oberligist HTV Hemer drei Wochen vor dem Meisterschaftsstart ins Programm genommen: Der fiel ergebnistechnisch gut aus und war im zweiten Teil mit erstaunlich viel Spielfreude gewürzt. Und das trotz anhaltender Personalknappheit. Am Sonntag gegen Recklinghausen war Trainer Tihomir Knez der einzige Akteur auf der Bank, und er griff auch sporadisch ins Geschehen ein.

Handball-Testspiel: HTV Hemer – LTV Wuppertal II 35:32 (19:19). Am Samstag war es für die Spieler ziemlich stressig, denn nach zwei Trainingseinheiten ging es am Abend in der Parkhalle noch einmal rund. In der ersten Hälfte zeigten die Hausherren viele Schwächen in der Deckung, während der Angriff recht ordentlich arbeitete. „Wir haben keinen Zugriff bekommen, uns nach der Pause aber gesteigert“, resümierte Tihomir Knez. Unter dem Strich war er angesichts der vorangegangenen Belastung und der dünnen Personaldecke mit der Leistung aber einverstanden. „Solche Spiele sind immer noch besser, als im Training Vier gegen Vier spielen zu müssen. Aber wir brauchen mehr Leute.“

HTV: Spiller (31. Müller); Briatka (5/1), Frenzel (3), Henkels (7/2), Paya (7) Sauerland, Voigt (7), Zechmeister, Knez.

HTV – PSV Recklinghausen 32:20 (18:6). Gegenüber dem Samstag wurde es noch einmal enger, aber dafür stand bei den Hemeranern vor dem Spiel kein Training auf dem Programm. Als Zuschauer kam auch Bosko Bjelanovic in die Parkhalle, der in der nächsten Woche wieder ins Training einsteigen will. „Ich hatte eine üble Gastritis und habe fünf Kilo abgenommen. Aber es wird jetzt besser“, meinte der Kroate. Er musste dann unerwartet noch selbst in Aktion treten, und zwar als Schiedsrichter. Den Job erledigte er im Stand an der Seitenauslinie, denn so genau wird es in diesen Trainingsspielen nicht genommen.

Was der HTV in der ersten Hälfte bot, war jedoch absolut sehenswert. Ein starker Keeper Max Müller, eine sehr sichere Abwehr, die viele Bälle abfing, zahlreiche Tempogegenstöße und einige schöne Rückraumtore: Was die sechs Aufrechten da zustande brachten, verdiente Anerkennung. Aber der Gegner leistete auch nicht allzu viel Gegenwehr.

Paya und Briatka setzen gegen Recklinghausen die Akzente

Und genau da setzte Tihomir Knez an. „Man darf das bloß nicht überbewerten. Wir haben einige Sachen gut gemacht, aber wir haben nicht viele Tore wirklich überlegt herausgespielt. Daran werden wir arbeiten.“ Ganz stark in dieser Partie: Juraj Briatka auf Linksaußen und Matias Paya, der in der Mitte mit viel Dynamik und Spielwitz Recklinghausen durcheinanderwirbelte. Nur über die rechte Angriffsseite läuft beim HTV in Ermangelung eines Linkshänders gar nichts.

Nach der Pause machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar, aber der Gast legte auch spürbar zu. Und wenn Trainer Tihomir Knez selbst in Aktion treten muss, weil einer seiner Schützlinge eine Pause braucht, löst das nicht gerade einen Qualitätsschub aus. „Ich habe schön das Tempo rausgenommen“, schmunzelte der 42-Jährige.

Weiter geht die Testspielserie am Dienstag bei Eintracht Hagen II.

HTV: Müller; Briatka (10), Frenzel (5), Voigt (4), Paya (5), Henkels (6/1), Zechmeister (2), Knez.

(Text: Willy Schweer)
(Foto: Max Winkler)