Komfortable Führung verspielt

HTV verpasst den Sieg gegen Möllbergen. Abwehrleistung und Keeper Spiller überzeugend

Fünf Treffer gelangen Bosko Bjelanovic beim 20:20 des HTV gegen Möllbergen.                                               <b>Dennis Echtermann</b>

FÜNF TREFFER GELANGEN BOSKO BJELANOVIC BEIM 20:20 DES HTV GEGEN MÖLLBERGEN. DENNIS ECHTERMANN

Hemer Das Ergebnis macht ziemlich unmissverständlich deutlich, in welche Richtung es beim HTV in dieser Saison geht. Die Abwehrarbeit wird zur zentralen Erfolgsvoraussetzung, Torfestivals dank herausragender Angriffsleistungen sind eher nicht zu erwarten. Und es werden wohl noch einige Trainingswochen und Spiele verstreichen müssen, ehe die neuformierte Mannschaft harmoniert. So lange dürfte der Unterhaltungswert überschaubar bleiben. Handball-Oberliga: HTV Hemer – TuS Möllbergen 20:20 (12:7). Wer zur Pause klar führt und bis zur 54 Minuten stets vorn liegt, kann mit dem Remis nicht zufrieden sein. Und das waren die Hemeraner auch nicht, die sich mächtig ins Zeug legten, um die Heimpremiere erfolgreich zu gestalten. Aber wenn man im zweiten Durchgang nur sechs Feldtore wirft, darf man sich nicht wundern, dass es nicht zum Sieg reicht. Die erste Hälfte prägten ein glänzend aufgelegter Patrick Spiller im Tor und die Abwehr mit einem sehr starken Mittelblock. An dem bissen sich die Ostwestfalen lange die Zähne aus, als sie erstmals trafen, waren schon zwölf Minuten gespielt.Vom Pausenvorsprung bis zur 54. Minute gezehrt

Hüben wie drüben summierten sich die Fehlwürfe, was beim HTV nicht sonderlich überraschte. Planvolles Kombinationsspiel, um wirklich aussichtsreiche Wurfpositionen herauszuarbeiten, gelingt noch nicht, und einen wurfgewaltigen Rückraumschützen gibt es nicht. So lebten die Gastgeber von Juraj Briatkas Konsequenz im Abschluss und Bosko Bjelanovics Geistesblitzen. Wegweisend schien die letzte Minute der ersten Hälfte zu sein, als Möllbergen per Siebenmeter auf 10:7 verkürzte, Bastian Frenzel sowie Bjelanovic aber kurz vor der Sirene zuschlugen und ein recht komfortables Polster für den zweiten Durchgang schufen.

Davon ließ sich eine Weile zehren, aber es wurde dünner. Zunächst machte der HTV nichts aus seiner langen Überzahl, dann verlor die Abwehr gelegentlich den Zugriff und konnte TuS-Linkshänder Kaatze nicht stoppen. Zudem gab es zu viele unüberlegte Abschlüsse, die der Gast zu erfolgreichen Gegenstößen nutzte. Dass über eine Minute in doppelter Unterzahl agiert werden musste, kam erschwerend hinzu.

Beim 16:15 wurde es erstmals eng, weil das Angriffsspiel der Hemeraner von Einzelaktionen abhing. Von Rechtsaußen drohte dem TuS keine Gefahr mehr, denn Niklas Springer hatten mit Schulterproblemen zu kämpfen. So überraschte es nicht, dass Möllbergen in der 54. Minute erstmals gleichzog (18:18). Briatkas Siebenmetertreffer folgte ebenso wie Briedens völlig unbedachter Abschluss. Dem erneuten Ausgleich ließ Bastian Frenzel den 20. HTV-Treffer folgen, aber 19 Sekunden vor dem Ende erhielt der Gast erneut einen Siebenmeter zugesprochen. Altvater behielt zum Leidwesen der Hemeraner erneut die Nerven.

Text: IKZ, Willy Schweer
Foto: IKZ, Dennis Echtermann